Argumente gegen Werbung
Zunächst einmal möchte ich die Pseudo-Argumente der Werbewirtschaft als falsch und irreführend entlarven: (Quelle owm.de „Unsere Mission ist die Vertretung der Interessen der Werbung treibenden Unternehmen in allen relevanten Themen der Marketingkommunikation„: https://www.owm.de/service/studien-publikationen/empfehlungen-und-vorlagen/13-gute-gruende-fuer-werbung)
13 gute Gründe für/gegen Werbung
1. Werbung ist unternehmerische Freiheit.
Ein Produkt, das legal hergestellt, legal vertrieben und legal konsumiert werden darf, muss auch beworben werden dürfen – im Rahmen der rechtlichen und selbstdisziplinären Regeln.
Nein, es gibt kein Recht auf Werbung! Wo steht das? Wer sagt das? Warum sollte man das Leben anderer penetrieren, Menschen manipulieren dürfen?
2. Werbung ist durch das Grundgesetz geschützt.
Das Bundesverfassungsgericht hat auch der Wirtschaftswerbung den Schutz der Meinungs- und Informationsfreiheit des Artikels 5 Grundgesetz zugebilligt.
Also, hier steht „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern“ aber nichts zur Werbung, sie wird sicher nicht explizit durch das Grundgesetz geschützt. Es ist die Rede von Meinungsäußerungen, nicht von Manipulationen.
3. Werbung ist Teil der freien Marktwirtschaft.
Werbung ist eine wichtige Voraussetzung für das Entstehen wirtschaftlicher Austauschprozesse. Zwischen einer Vielzahl von Anbietern und einer großen Anzahl nachfragender Verbraucher bahnt sie den Absatz der Unternehmen und die Generierung von Abnehmern an. Werbung fördert den Wettbewerb unter den Anbietern. Dieser Wettbewerb ist ein elementarer Bestandteil unserer freien Marktwirtschaft.
Bla Bla. „Generierung von Abnehmern“, da wird mir schlecht. Ja, Werbung ist mittlerweile Teil der Marktwirtschft. Aber sie fördert natürlich nicht den Wettbewerb; dieser entsteht nur über die Qualität der Produkte, sich nicht über Werbung.
4. Werbung schafft Marktübersicht.
Werbung bedeutet gezielte Kommunikation mit dem Verbraucher. Sie informiert ihn über die am Markt befindlichen Produkte und Dienstleistungen.
Das ist vollkommener Quatsch. Es werden ja nur Produkte bekannt gemacht, die mit viel Geld beworben werden, während der Rest unbekannt bleibt. Mit Marktübersicht hat das nichts zu tun. Und Werbung ist natürlich keine Information, sondern schlimme Manipulation!
5. Werbung fördert die Entscheidungskompetenz.
Werbung schafft Transparenz und Vergleichsmöglichkeiten bei Produkten und Dienstleistungen und hilft dem Verbraucher, eine Auswahl zu treffen. Dabei liegt der Werbung das Verständnis eines mündigen, in seiner Entscheidung freien Bürgers zugrunde.
Das ist ein lustiges Argument – nicht ernst zu nehmen. Werbung ist ja keine Information und man erhält als Verbraucher keinen Vergleich, weil ja nur manche Produkte beworben werden. Und es wäre nur eine freie Entscheidung des Konsumenten, wenn er freiwillig der Werbung zustimmen könnte und nicht ungefragt damit zugeballert wird.
6. Werbung fördert Produktqualität und -innovationen.
Werbung belebt unter den Herstellern den Wettbewerb um beste Qualität. Produktneuheiten können durch die Medien dem Verbraucher bekannt gemacht und vorgestellt werden. Letztlich erhöhen ständig verbesserte und innovative Produkte das Konsumniveau.
Der Witz des Jahres: „Werbung befördert Qualität“. Das Gegenteil ist der Fall! Durch Werbung können auch besonders schlechte Produkte noch verkauft werden.
7. Werbung dient der Erhaltung und Erweiterung von Marktanteilen.
Werbung festigt Marktanteile. Sie erhöht die Zuwächse und unterstützt die Erweiterung des Gesamtmarktes.
Ja, das ist im Sinne der Großkonzerne, aber nicht im Sinne des Verbrauchers.
8. Werbung bringt Marken hervor.
Werbung garantiert den Unterschied. Sie verleiht Marken den unverwechselbaren Charakter ihrer Markenpersönlichkeit. Marken wiederum geben dem Verbraucher Orientierung bei der Auswahl seiner Produkte, erzeugen Vertrauen, sichern Qualität und vermitteln Werte, Stile und Erlebniswelten.
Das stimmt. Aber was ist der Vorteil für den Nutzer? Eine durch Werbung erzeugte Makre heißt ja nicht, dass das Produkt gut ist, sondern es ist wird nur ein Image erzeugt, eine Blase.
9. Werbung ist Motor der Wirtschaft.
Der deutsche Werbemarkt hat sich stark erholt. Im Jahr 2006 übersprangen die Investitionen in Werbung die 30-Milliarden-Euro-Hürde mit einem Wachstum von 2,1 Prozent. Zum Werbeaufschwung beigetragen hatten die 28.770 werbenden Markenartikler und Händler mit einem Anstieg der beworbenen Marken auf rund 64.000 gegenüber 61.000 im Vorjahr.
Das ist nicht zu widerlegen. Natürlich ist Werbung ein Wirtschaftsfaktor. Die Frage ist, ob wir uns das leisten können. Werbung verteuert ja auch die Produkte und verführt dazu, unnötiges zu kaufen!
10. Werbung garantiert Arbeitsplätze.
Insgesamt 523.465 Arbeitsplätze hängen derzeit von der Werbung ab (Stand Dezember 2006). Der steigende Bedarf an Werbeexperten, eine sinkende Arbeitslosenzahl und sich wandelnde Berufsbilder sind aktuell kennzeichnend für den Arbeitsmarkt der Werbeberufe. Die Arbeitslosenquote ist 2006 auf 4,2 Prozent (2005: 4,9 Prozent) zurückgegangen und verdeutlicht die positive Entwicklung der Branche in punkto Erwerbstätigkeit. Verglichen mit der Gesamtarbeitslosenquote in Deutschland (2006:10,8 Prozent) war die Werbebranche auch schon in der Vergangenheit von hoher Arbeitslosigkeit verschont geblieben.
Da kann man kaum etwas entgegnen. Die Frage ist dennoch, ob das gut ist? Auch die Mafia und die Waffenndustrie garantieren Arbeitsplätze.
11. Werbung ermöglicht Medien- und Meinungsvielfalt.
Werbung fördert Medienvielfalt. Viele Medien finanzieren sich überwiegend durch Werbeeinnahmen. Diese Einnahmen gewährleisten ein umfangreiches Medienangebot, das der Verbraucher zu günstigen Preisen nutzen kann. Der Verbraucher als Mediennutzer profitiert vom breiten Spektrum an Inhalten. So sichert Medienvielfalt auch Meinungsvielfalt.
Ein zwiespältiges Argument. Medien, die sich über Werbung finanzieren sind nicht glaubwürdig. Und die vielfalt hat sicher nichts mit Werbung zu tun. Grundsätzlich wären mir unabhängige Medien gegen Bezahlung wichtiger als gekaufte Medien.
12. Werbung fördert Sport und Kultur.
Werbungtreibende und Sponsoren fördern mit finanziellen Mitteln die Durchführung von Sport- und Kulturveranstaltungen. Oft macht ihr Engagement diese Veranstaltungen überhaupt erst möglich. Mit insgesamt 4 Mrd. Euro haben die Unternehmen 2006 die Bereiche Sport, Kunst, Soziales, Umwelt und Medien unterstützt. Davon entfielen allein 2,5 Mrd. Euro auf den Sektor Sport.
Nein: Werbung fördert die beworbenen Produkte, aber nicht den Sport und die Kultur. Die gibt es auch ohne Werbung.
13. Werbung ist Unterhaltung.
Werbung ist Teil unserer Alltagskultur und kann unterhaltsam sein.
Noch ein schlechter Witz. Werbung und Kultur in einem Satz sind nicht hinnehmbar.
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